Dorffest 2014: Í túninu heima

Endlich ist es wieder soweit: Unser alljährliches Dorffest in Mosfellsbær ist da! Zuerst wurde natürlich mal ganz schön mit rot geschmückt, denn das ist unsere Quartierfarbe, und dann hatten wir volles Programm am Samstag: Álafoss-Markt, Männerchor in der Behindertenwerkstatt Ásgarður, Poulet-Festival, wo man verschiedene Pouletspeisen kosten konnte, klassisches Konzert im Garten von Davíð Ólafsson und zum krönenden Abschluss der Strassengrill mit unseren Nachbarn.

Wie immer war alles sehr gut gelungen, auch wenn das Wetter nicht den ganzen Tag über mitspielte. Aber der grosse Sturm kam zum Glück erst in der Nacht, als wir schon schliefen! Zu diesem Anlass kriegten wir auch noch willkommenen Besuch aus der Schweiz, denn Bernhard und Gertrud flüchteten für zwei Nächte zu uns ins Haus, wo sie den Sturm in aller Ruhe abwarten konnten, bevor sie wieder weiterzogen mit ihrem gemieteten Camper.

Im Garten...

... ist Erntezeit! Viel hab ich zwar nicht angepflanzt, aber immerhin sind die Himbeeren fleissig und ich habe jetzt schon mehrmals eine gute Portion pflücken können. Und trotz eher beschränktem Sonnenschein sind die Beeren erstaunlich süss und passen gut zum Skyr oder auch für einen Apfel-Himbeer-Pie. Superlecker!

Ausserdem blüht jetzt gerade meine Fingerstrauch-Hecke ganz herrlich. Ist zwar die falsche Farbe für unser Dorffest, das nächsten Samstag stattfindet, aber halt trotzdem schön!

Heute war Símon an seinem ersten Fussbaltraining mit den 5- und 6-jährigen Knirpsen. Echt lustig, wie die da auf dem Feld rumrennen und keiner weiss so richtig, was er nun eigentlich machen soll (jedenfalls weiss Símon das nicht....). Hannibal und ich schauten zu und amüsierten uns köstlich! Mal schauen, ob er das jetzt den ganzen Winter über machen will..... Auf dem zweiten Foto ist er übrigens ganz rechts zu erkennen.....

Zirkus in Island

Ja man stelle sich das bloss mal vor: In Island gibt es auch einen Zirkus! Allerdings nur einen einzigen und der hat keine Tiere und ist kleiner als alles, was ich in der Schweiz je gesehen habe. Aber egal, es gibt hier einen Sirkus Íslands und das ist doch einfach toll! Heute hatten sie ihre letzte Vorstellung in diesem Sommer und ich hab für Símon und mich Tickets für die Kindervorstellung beschafft. Das Programm war erstaunlich abwechslungsreich und wir haben uns köstlich amüsiert. Vor allem die Nummer mit der grossen Luftblase war erstaunlich gut! Da verschwand doch schlussendlich der ganze Mann in der Blase drin und kletterte danach auch wieder hinaus. Sehr originell gemacht!

Nach dem Zirkusbesuch gabs noch ein leckeres Eis und einen Besuch bei Gummi Jón. Abends machten wir noch einen Ausflug mit dem Velo/Motorrad (ja, Hannibal kam wieder nach Hause....) und da wollte uns Símon mal so richtig zeigen, wie gut er schon mit Motorrad fahren kann und steuerte direkt auf die Strassenlaterne zu - GETROFFEN! Na super, jetzt wissen wir, dass er Leute/Sachen treffen kann, die er gerne anfahren will....... Ich bin mir allerdings nicht so ganz sicher, inwiefern ihm das in Zukunft helfen wird, aber irgendwie hängt das wohl mit den Stunts zusammen, die er heute im Zirkus gesehen hat. Er war jedenfalls höchst zufrieden mit dem Ergebnis dieses ersten Versuches, hoffentlich werden es nicht noch viele mehr!

Kulturnacht in Reykjavík

Heute ist in Reykjavík die alljährliche Menningarnótt oder zu gut Deutsch Kulturnacht. Da gibt's den ganzen Tag lang jede Menge grosse und kleine Aufführungen, Konzerte und anderes zu sehen. Weil Hannibal ja auf seiner grossen Motorradtour auf den Westfjorden ist (Donnerstag bis Sonntag) fuhren Símon und ich halt nur zu zweit mit dem Bus in die Stadt und wanderten dan kreuz und quer durch die Strassen.

Hier ein paar Beispiele von den Sachen, die wir machten: Pole Fitness zuschauen, echte Wikinger bestaunen, Orgelkonzert in der Hallgrímskirkja hören, Waffeln in einem Privatgarten geniessen, Lammfleisch auf dem Ingólfstorg verkosten, heisse Schoggi und Kleinur von Atlantsolía kosten, Musik- und Tanzeinlagen auf verschiedenen Strassen und Plätzen bestaunen, Fische und Krebse im Aquarium des Fischforschungsinstitutes beobachten (Steinunn arbeitet dort), die Musik-Maus in der Harpa begrüssen und einen Ballon bekommen, ein umweltfreundliches Rennauto probesitzen, ein Off-Road Gefährt probesitzen, Rentier-Ausstellung anschauen,  mit dem Ballon in einem Ausstellungssaal spielen, Zuckerwatte essen, Würstli und Geburtstagskuchen bei Stefán's Freund Ýmir essen, Rotwein in einem Privatgarten trinken, Bier in einem Modeladen am Ingólfstorg trinken und dazu fürchterliche Live-Musik hören und zu guter Letzt: den ganzen Laugavegur wieder zurücklaufen um in Hlemmur den Bus nach Mosfellsbær zu nehmen.

Wir waren von halb zwei bis halb neun unterwegs und Símon ist erstaunlich tapfer die ganze Zeit mitgelaufen. Es half natürlich auch, dass wir immer zwischendurch wieder irgendwo was geknabbert haben und schlussendlich mit Símons Cousins Ólöf und Sindri unterwegs waren. Da konnten die Kinder spielen wie die Wilden und vergassen alles andere um sich herum. Nun schläft der Kleine seelig in seinem Bett während ich auf die Übertragung vom Feuerwerk warte, dass jetzt dann gleich losgehen soll. Danach werde ich mich auch sofort und todmüde ins Bett verziehen, denn morgen haben wir auch schon wieder grosses Programm.....

Das Ende der Beachvolleyball-Saison

Heute zeigte sich die Sonne endlich wiedermal von ihrer besten Seite, allerdings musste man sich trotzdem gut anziehen, wenn man nicht gerade irgendwo einen guten Windschutz fand! Der Nordwind hatte es nämlich durchaus in sich! Nach einer kleinen Radtour mit Títus fuhren Símon und ich wieder nach Gufunes, wo die Islandmeisterschaft im Beachvolleyball ausgetragen wurde. Wir schauten uns ein paar Spiele an und Símon konnte ausgiebig sändelen, und ich vergnügte mich dann abends mit meinen Freundinnen im Sand in Mosfellsbær! Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen hatte keine von uns daran gedacht, sich für das Turnier anzumelden, sodass wir halt unser privates kleines Turnier abhalten mussten..... Das war auch durchaus gut so, ich hätte nicht das ganze Wochenende dort in Gufunes rumhängen wollen!

Familientag mit Verkís

Heute waren wir von unserem Arbeitsgeber zu einer Theaterauffühurng unter freiem Himmel in Gufunes (Freizeitpark in Reykjavík) eingeladen. Die Theatergruppe namens "Leikhópurinn Lotta" inszenierte für uns eine Mischung aus Robin Hood und Dornröschen. Äusserst originell gemacht und mit viel Wortwitz gespickt, so dass es sowohl für die Kleinen wie auch für die Erwachsenen amüsant war. Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit und wir froren ziemlich erbärmlich als die Vorführung zu Ende war....

Danach gab es noch heisse Würstchen vom Grill und aufgeblasene Gummikugeln, in die man reinkriechen und dann damit rumrollen oder -hüpfen konnte. Símon war überglücklich, dass er auch probieren durfte, obwohl die Dinger eigentlich nur für Kinder ab 11 Jahren sind.... Er rollte ziemlich unkontrolliert durch die Gegend und lag dann da wie eine Schildkröte auf dem Rücken. Naja, Hauptsache es hat ihm Spass gemacht!

Blub

Na da schlaeft wohl einer den Schlaf des Gerechten, und dank des neuen Stoffpferdes und Bettgefaehrten Blub (der Name war ganz und gar Símons Erfindung!) sogar die ganze Nacht in seinem eigenen Bett. Manchmal lohnt es sich halt doch nachzugeben und noch ein Stofftier mehr zu kaufen...

Heute war der erste Tag im Chindsgi nach den Sommerferien und Símon hat sich kurzerhand gleich bei seinem besten Freund Kormákur eingeladen und durfte mit ihm schwimmen gehen. Ich genoss dafuer das geniale Wetter auf dem Beachvolleyballfeld (wo denn sonst?!?). Wir hatten heute naemlich unglaubliche 20 Grad, eine richtige Hitzewelle!

Sooo ein schoener Abend...

... aber jetzt ist er leider zu Ende. Símon konnten wir fuer die Nacht bei den Schwiegereltern abgeben, dann waren wir italienisch essen und anschliessend sahen wir Bryan Adams mit seiner Bare Bones Tour in der Harpa Konzerthalle. Eine sehr gelungene Mischung. Bryan Adams hat in den letzten 30 Jahren geradezu unglaublich viele gute Lieder komponiert und die spielt er jetzt in abgespeckter Form, nur mit akustischer Gitarre und ab und zu Mundharmonika oder Klavier zur Begleitung. Der herrliche Sonnenuntergang nach dem Konzert war da nur noch das Tuepfelchen auf dem i!

Eine verregnete Heimfahrt

Heute fahren wir wieder nach Hause, insgesamt mehr als 600 km und 8 Stunden Autofahrt. Da das Wetter uns ueberhaupt nicht wohl gesonnen ist halten wir nur an, um hier in Akureyri etwas zu essen und fahren ansonsten alles in einem Ruck durch! Um Mitternacht sollten wir es dann endlich geschafft haben...

Der grosse Mann....

....oder auf gut islaendisch "Stórikarlinn" heisst diese Aussichtsplattform auf der Halbinsel Langanes. Wenn es etwas weniger gewindet haette, haette ich den Voegeln auf den Klippen unter und neben der Plattform stundenlang zuschauen koennen.... Aber Hannibal war wohl ziemlich erleichtert, als er wieder von dem Gerüst runter konnte, er hat's halt nicht so mit Höhen.....

Die Fahrt auf Langanes war jedenfalls landschaftlich sehr schön, auch wenn das Wetter leider nicht gerade überwältigend war.....

Pilze...

... gibt es hier so viele, dass man sie nicht einmal suchen muss! Man muss nur zwei Schritte weitergehen und da spriesst schon der naechste Birkenpilz oder die naechste Rotkappe. Gerade eben habe ich die Ausbeute eines 20-minuetigen Spaziergangs verarbeitet, mehr brauchen wir nicht zum z'Nacht!

Bei Jóhannes

Símon und Jóhannes haben trotz eineinhalb Jahren Altersunterschied immer noch dieselben Interessen, z.Bsp. auf dem Tablet Autorennen zu spielen... unter dem Stubentisch! Oder kleine Gleitflugzeuge fliegen zu lassen auf der grossen Spielwiese vor dem Haus. Oder auf dem Vierrad mitfahren zum Schafstall rüber. Oder, oder, oder........

Der erste Fisch!

Im Torfastaðavatn hat Símon es doch tatsächlich geschafft seinen ersten Fisch zu fangen! Er war ja soooooo stolz! Hat übers ganze Gesicht gestrahlt und kriegte sich kaum mehr ein vor Freude. Torfastaðir ist der nächste Hof bei Neðri-Núpur, und lustigerweise haben ausgerechnet Viðír und Hrefna ihn vor ein paar Jahren gekauft, die in derselben Strasse wie wir in Mosfellsbær wohnen (wir kauften vor bald 10 Jahren unser Haus von genau diesem Paar!). Das ist halt typisch Island, alles ist irgendwie vernetzt..... Na jedenfalls konnten wir dank unserer Beziehung zu den Eigentümern des Sees gratis dort fischen gehen und verlebten ein paar herrliche Stunden an dem idyllischen See.

 Símon durfte sogar noch mit Viðir und Hrólfur mit dem Boot rausfahren, was will ein kleiner Junge denn noch mehr von einem Tag auf dem Land?!? Die Ausbeute des Tages konnte sich auch durchaus sehen lassen. Hannibal fischte nämlich noch fleissig weiter nachdem Símon schon längst zu neuen Abenteuern aufgebrochen war und schlussendlich hatten wir eine ganze Fisch-Familie beisammen. Símon war sich da ganz sicher, dass das nun Papi, Mami, Sohn und Tochter Fisch waren.......