Dieses Wochenende war das sogenannte Verslunarmannahelgi hier in Island, wo der Montag ein allgemeiner Freitag ist und daher alle, die nur irgendwie können, ein Festival besuchen und campen gehen. Wir haben uns dieses Jahr mit drei anderen Familien zusammengetan (Steinunn und Stebbi, Hanni Dóri und Hrafnhildur, Kjartan und Dísana) und unsere Camper in der Nähe von Árnes aufgestellt, wo Stebbi und Steinunn ihr eigenes Sommerhäuschen am Bauen sind. Nördlich von der Parzelle hat es einen kleinen Waldgürtel, somit hatten wir ein bisschen Schutz vor dem Wind, der das ganze Wochenende über blies wie verrückt.
Wir stellten auch unser Vorzelt auf (von aussen mit Steinen beschwert, damit es nicht davonflog, weil man in den harten Boden keine Heringe einschlagen konnte....) und da drin konnten wir ganz herrlich alle Erwachsenen zusammen essen. Die 8 Kinder verteilten wir jeweils auf zwei Camper (die älteren und die jüngeren zusammen) und da durften sie vorweg essen, sodass wir nachher unsere Ruhe hatten. Super Konzept, kann ich nur empfehlen!
Kaffee und Zwischenmahlzeiten wurden mit Vorliebe auf der Terrasse eingenommen, wir waren ja schliesslich campen und wollten auch ein bisschen draussen sein. Aber manchmal verschanzten wir uns auch im kleinen Häuschen (das wird später mal das Gästehaus sein, aber vorläufig ist es das einzige, das bereits steht von dem geplanten Sommerhaus....) und dann wurde Gitarre gespielt und (meist ziemlich falsch) gesungen. Halt so richtig, wie es sich gehört an diesem Wochenende!
Am Samstag fuhren wir alle zusammen nach Flúðir, wo das berühmte Traktorrennen stattfand. Das ist mittlerweile so beliebt, dass es geradezu unglaublich viele Zuschauer hatte. Wir waren von dem Rummel recht überrascht und hatten nicht genug Zeit einberechnet, um durch den dichten Verkehr durchzukommen, sodass wir nur gerade noch die Siegerehrung sahen und ansonsten das ganze Rennen verpassten. Nächstes Jahr sind wir früher dran! Ich habe auf YouTube ein Video gefunden, das ich versuche hier reinzupacken. Mal schauen, ob das klappt:
Am Sonntag fuhren die anderen alle nach Dyrhólaey, um dort den Leuchtturm zu besichtigen (Hanni Dóri's Eltern machten dort Urlaub, der Leuchtturm ist zu einem Sommerhäuschen umfunktioniert worden), während Hannibal, Símon und ich nochmal einen Abstecher nach Flúðir machten, um Jón und Helga zu besuchen und uns das Furðubátakeppni (Wettkampf der seltsamen Boote) anzuschauen.
Da basteln die Kinder (mit Hilfe von Erwachsenen) sich irgendwelche lustigen Boote, auf denen sie dann ein Stück weit den Fluss runter segeln sollen. Das endet meist ein bisschen feucht für alle Beteiligten und ist recht amüsant anzuschauen, vor allem auch für Símon, der ganz enttäuscht fragte, warum wir denn kein Boot für ihn gebastelt hatten?!? Auf dem Foto hier sind die Zwillinge von Kata und Maggi im Högnastaðabus unterwegs......
Das Wetter war wie gesagt reichlich feucht...... am Mittwoch stürmte es so krass, dass meine Wanderschuhe auf der Windseite total durchliessen und ich mit pflotschnassen Füssen nach Hause kam. Der ruhige, kristallklare See verwandelte sich in ein tobendes Meer und Símon wurde beinahe davongeblasen von den Windböen. Nach dieser Anstrengung hatten wir uns die selbstgemachten Waffeln reichlich verdient!
Zum Glück blieb das Wetter nicht die ganze Zeit sooooo schlecht, und wir konnten am Donnerstag nochmal durch Wald und Wiesen pirschen. Viel fanden wir ja nicht mehr, aber ein paar Pilze mussten doch dran glauben. Den riesigen Fliegenpilz liessen wir allerdings lieber stehen..... Auf dem Video unten wird deutlich wie anstrengend diese Wanderungen für Símon wohl waren, denn die Lupinen waren oft grösser als er selbst und er musste sich trotzdem irgendwie einen Weg durchkämpfen. Wir waren bis zu zwei Stunden am Stück unterwegs, das nenne ich durchaus eine gute Leistung für so kurze Beine!
Ach, so ein Sommerhäuschen ist schon was Schönes! Wir geniessen unsere Woche hier im Skorradalur trotz regelmässiger Regengüsse und kühlen Temperaturen. Zwischendurch kommt ja auch immer mal wieder die Sonne raus, und dann gehen wir los auf Erkundungstour kreuz und quer durchs Gebüsch. Was zu entdecken gibt es ja schliesslich überall. 
Mit etwas Glück und sehr viel Einsatz haben wir dann im Wald sogar noch Steinpilze gefunden (nebst sehr vielen anderen und grösstenteils nicht essbaren Exemplaren), die dann auch gleich am Sonntag in einem Risotto verwertet wurden. Sooooo was Leckeres! Dafür nimmt man sogar das Kriechen durch das dickste Unterholz und die Tannennadeln in den Unterhosen in Kauf...... Für Símon und Títus war es deutlich einfacher vorwärts zu kommen als für uns "grosse Leute", aber wir haben es alle irgendwie geschafft! Und das anschliessende Bad im Hotpot hat auch den Rücken wieder so ziemlich ins Lot gebracht!
Ist schon witzig, seit wir Sómi bei uns haben, machen wir viel längere Spaziergänge, weil der halt einfach so extrem viel Energie an den Tag legt, dass man das Gefühl hat man "muss" ihm doch etwas mehr Bewegung bieten. Mit Títus kommen wir auch mit ganz wenig durch, weil er halt einfach so urgemütlich ist. Na jedenfalls haben wir dieses Wochenende so richtig genossen und sind mehrmals am Meer unten spaziert, wo die Hunde auch ins Wasser konnten. Ich denke sie haben beide eine gute Portion Bewegung gekriegt, und wir auch!!!
Gestern war's noch ein bisschen regnerisch, aber heute war's schon wieder ziemlich schön zwischendurch und wir kriegten sogar etwas Sonne! Das wurde natürlich prompt ausgenutzt und wir hielten einen grossen Waschtag: 3 Waschmaschinen, 2 Hunde und 2 Autos mussten dran glauben!!! Jetzt glänzen die Hunde und die Autos nur so um die Wette und alle sind glücklich..... ;-) Das einzig negative dieses Wochenende war, dass unser Staubsauger-Roboter sein Vorderrad verlor und wir es nirgends finden konnten (Hannibal verdächtigt die Hunde.....), das bedeutet wieder staubsaugen von Hand - uff, sowas bin ich mich ja gar nicht mehr gewohnt!
Heute war hier in Reykjavík ein absoluter Regenbogentag, allerdings nicht am Himmel, sondern auf der Erde..... Die Gleðiganga (Gay Pride Umzug) fand heute statt und ich bin mit Símon per Bus hingefahren, um das mit anzuschauen. Für Símon war die Busfahrt fast das grössere Ereignis als der Umzug, aber er konnte sich doch auch ein klein wenig an all den farbenprächtigen Teilnehmern erfreuen. Es war jedenfalls ein netter Ausflug für uns und eine willkommene Abwechslung zu all den vielen Hundespaziergängen.....
Wir stellten auch unser Vorzelt auf (von aussen mit Steinen beschwert, damit es nicht davonflog, weil man in den harten Boden keine Heringe einschlagen konnte....) und da drin konnten wir ganz herrlich alle Erwachsenen zusammen essen. Die 8 Kinder verteilten wir jeweils auf zwei Camper (die älteren und die jüngeren zusammen) und da durften sie vorweg essen, sodass wir nachher unsere Ruhe hatten. Super Konzept, kann ich nur empfehlen!
Kaffee und Zwischenmahlzeiten wurden mit Vorliebe auf der Terrasse eingenommen, wir waren ja schliesslich campen und wollten auch ein bisschen draussen sein. Aber manchmal verschanzten wir uns auch im kleinen Häuschen (das wird später mal das Gästehaus sein, aber vorläufig ist es das einzige, das bereits steht von dem geplanten Sommerhaus....) und dann wurde Gitarre gespielt und (meist ziemlich falsch) gesungen. Halt so richtig, wie es sich gehört an diesem Wochenende!
