Also, das Volleyballturnier war absolut genial, aber brutal anstrengend! Wir haben von morgens früh bis abends spät einfach nur geschuftet, damit alles mehr oder weniger reibungslos ablaufen konnte. Das wäre wohl schon bei normalem Gesundheitszustand eine grosse Belastung gewesen, bei meinem angeschlagenen Zustand war es eindeutig zuviel des Guten und ich brauchte wirklich alle meine Reserven um bis Samstagabend durchzuhalten. Aber es hat sich gelohnt. Meine Stimme verabschiedete sich gleich am ersten Tag (Donnerstag), und kam erst eine Woche später wieder. Ziemlich mühsam ohne Stimme, das kann ich euch sagen (oder wohl eher flüstern, hehehe;-))!
Spielerisch gesehen lief es uns nicht gerade toll am Donnerstag, da verloren wir alle drei Spiele. Aber am Freitag hatten wir dafür zwei wirklich gute Spiele, die wir gewannen, und am Samstag kam dann unser Höhepunkt, wo wir nur ziemlich knapp gegen die beste Mannschaft unserer Liga verloren. Das war richtig "geil", wie man so unschön sagt..... Und unsere Anstrengung hat sich gelohnt, wir hielten unseren Platz in der 2. Liga und sind somit das 12. beste Senioren-Frauenvolleyballteam in Island von 83 (mit 30 Jahren zählt man hier schon zu den Senioren)! Darauf kann man ja auch mal ein bisschen stolz sein. Hier ein Gruppenbild mit fast allen Clubmitgliedern von Afturelding (4 Frauen- und eine Herrenmannschaft).
Die grosse Abschlussfeier am Samstagabend hab ich nur noch recht verschwommen in Erinnerung, nicht etwa wegen übermässigen Alkoholkonsums (obwohl ich mittlerweile wieder trinken darf, bin endlich fertig mit dem Stillen!), sondern wohl eher wegen fieberbedingten Halluzinationen..... Um eins gab ich jedenfalls auf und liess mich von Hannibal abholen. Den Sonntag verbrachte ich dann fiebernd und schwitzend grösstenteils im Bett (ich wachte erst um drei Uhr nachmittags auf und ging schon um sieben Uhr wieder schlafen) und da blieb ich auch am Montag noch. Danach schleppte ich mich wieder zur Arbeit, weil ich dachte, dass ich so vielleicht schneller wieder auf dem Damm bin..... Hat wohl nicht so ganz geklappt, bin immer noch am Husten, aber wenigstens sind die Energiereserven wieder etwas aufgeladen.
Pfingsten verbrachten wir hier zu Hause bei wunderbarem Wetter. Hannibal ist jetzt am Endspurt für seine Diplomarbeit (er will sie morgen abgeben) und gönnte sich nur wenig Freizeit, aber doch genug, dass wie gemeinsam ein wenig im Garten werkeln konnten. Ich glaube so schön gepflegt wie jetzt war es hier erst einmal, und das war vor viel zu vielen Jahren als Mami und Margot hier gemeinsam alles in Schuss brachten! Ich hab jedenfalls unter anderem auch meinen Pflanzblätz auf Vordermann gebracht und Kartoffeln gepflanzt. Salat und Spinat und vielleicht noch irgendwas anderes kommen dann später noch dazu.... Und ja, der Rhabarber ist jetzt schon riesengross und ich habe bereits meinen ersten Rhabarberkuchend des Jahres gebacken, war lecker!
Símon entwickelt sich weiterhin prächtig. Er war ja auch krank (und hat mich wohl angesteckt!), hat sich aber mit Hilfe von Penizillin schnell wieder erholt. Mittlerweile steht er an allen möglichen und unmöglichen Orten auf, muss sich aber immer noch festhalten sonst verliert er schnell das Gleichgewicht. Beim Essen stellt er keinerlei Ansprüche und isst auch schon fleissig bei uns mit abends. Diese Woche ist er tagsüber bei Hannibals Eltern, weil Lína zu ihren Eltern aufs Land gefahren ist um beim Lammen (heisst doch so wenn die Lämmer kommen, oder etwa nicht?!?) zu helfen. Das klappt wunderbar und ich glaube es macht allen Beteiligten einen Riesenspass!
Während ich mich am Volleyballturnier austobte musste Hannibal sich natürlich einige Tage ganz alleine um Símon kümmern, was er mit Bravour gemeistert hat. Der Höhepunkt dieser Zeit als alleinerziehender Vater war wohl als er sich mit einigen Arbeitskollegen zum gemeinsamen Spaziergang mit dem Nachwuchs traf. Die 5 Männer mit Kinderwagen zogen alle Blicke auf sich und hatten's echt lustig zusammen.
Hier noch ein Video von Símon beim Grimassen schneiden. So richtig nach dem Motto "Früh übt sich, wer ein Meister werden will!"
Und ja, bevor ich's vergesse, der Eyjafjallajökull-Vulkan hat sich zu einer Ruhepause entschlossen. Wie lange die dauern wird weiss allerdings niemand, kann 1 Tag sein, kann aber auch ein Jahrhundert sein..... Ausser ein bisschen Asche auf der Veranda haben wir persönlich nicht viel von dem Ausbruch gemerkt zum Glück, aber in den Gebieten näher dran da sah's teilweise schon recht düster aus. Na jetzt fliegen jedenfalls die Flugis wieder ungestört, der Sommer mit all seinen Touristen kann also getrost kommen!