Gestern fuhren wir ja nach Grundarfjörður, wo wir einen Volleyballmatch in der 2. Liga hatten. Wir mussten um halb fünf losfahren, um rechtzeitig für den Match um 20h dort zu sein. Es windete zünftig und unterwegs fuhren wir über eine schneebedeckte Passstrasse und auch in Grundarfjörður war alles total verschneit. Für die Nacht war wiedermal Sturm und Schneefall angesagt, nicht gerade das beste Reisewetter, aber halt typisch isländisch.
Der Match war anspruchsvoller als erwartet und wir spielten über zwei Stunden lang bevor wir es endlich im Tie-Break schafften 3:2 zu gewinnen. Ich spielte alle fünf Sätze durch ohne Schonung, obwohl ich mir am Abend vorher noch den linken Daumen verrenkt hatte und daher keinen Pass spielen konnte. Aber smashen tu ich ja mit rechts und für die Abnahme brauche ich auch keinen Daumen, es ging also irgendwie mit Schmerzmittel und ziemlich viel Tape...... Heute ist der Daumen erstaunlicherweise schon sehr viel besser als gestern trotz dieser Extrembelastung. Das zeigt mir nur, wie wichtig es war, dass ich ihn sofort ganz lang gekühlt habe als es geschah......
Naja, jedenfalls mussten wir natürlich nach dem Spiel noch duschen bevor wir uns wieder in unsere zwei Autos setzen konnten um die Rückfahrt anzutreten. Wir waren zu zehnt unterwegs, neun Spielerinnen und eine Trainerin, und in meinem Auto wechselten wir uns ab mit fahren, worüber glaube ich alle froh waren. Um eins Uhr nachts kam ich endlich zu Hause an und da waren Hannibal und Símon natürlich schon lange im Bett, und zwar beide in unserem Bett. Ich sah da kaum Platz für mich und wollte die beiden auch nicht aufwecken, also legte ich mich ins Gästebett, wo ich seelig bis um 03:15h schlief. Da wurde ich unsanft aus meinen Träumen geweckt von einem weinenden Símon, der am Klo kniete und sich übergeben musste. Hannibal war bei ihm, aber er brauchte Hilfe mit Kleider und Bettwäsche wechseln und Símon putzen und alles gleichzeitig und im Halbschlaf.
Danach durfte ich natürlich nicht mehr in einem anderen Zimmer schlafen, also lagen wir zu dritt in unserem Bett, mit einem Handtuch unter Símon, das auch schon eine halbe Stunde später wieder ausgewechselt werden musste..... Und so ging das weiter die ganze Nacht hindurch. Als Hannibal aufstehen musste um zur Arbeit zu fahren übergab sich Símon bereits zum fünften Mal seit ich nach Hause gekommen war (vorher hatte er auch schon viermal......). Also verbrachte ich den Tag damit alle paar Stunden Símons Kleider und Bettwäsche oder Handtücher zu wechseln, zu waschen und zu trösten. Super! Aber wir können uns ja nicht beschweren, Símon ist so gut wie nie krank. Na jedenfalls sind wir jetzt total geschafft und werden uns auch gleich hinlegen und hoffen einfach, dass diese Nacht etwas ruhiger verläuft als die letzte......